Stahlstich

Der Prägestempel besteht aus einem Stahlblock oder einer Stahlplatte und wird dekarbonisiert. Das heißt, er wird durch den Entzug von Kohlenstoff erweicht, sodass ein Motiv eingraviert, geätzt oder mit Sticheln eingeritzt werden kann.
Ausgehend von einer Reinzeichnung, einer Fotografie oder einer Filmvorlage, wird das Motiv millimetergenau und spiegelverkehrt auf den Prägestempel übertragen.
Für einen einfachen Schriftzug werden ca. 3-5 Stunden benötigt. Nach der Herstellung wird die Platte durch ein chemisches Verfahren wieder gehärtet. Des Weiteren wird eine Gegendruckmatrize benötigt. Diese besteht aus einer harten Pappe, um dem Druck des Prägestempels standhalten zu können. Diese ist auch handgefertigt und passt sich millimetergenau den Vertiefungen der Stahlplatte an. Der Prägestempel wird für die Farbaufnahme in einem Gleitschlitten präzise justiert.

Während des Druckvorgangs wird der Prägestempel mit einer hochpigmentierten, dickflüssigen Farbe eingefärbt. Der Stempel wird anschließend so abgewischt, dass die Farbe nur noch in den Vertiefungen verbleibt. Die Farbe kann Gold oder Silber oder andere Metalle enthalten und setzt sich in der Gravur fest. Will man mehrere Farben drucken, dann benötigt man mehrere Stempel und mehrere Druckdurchgänge.

Anschließend wird der Prägestempel mit hohem Druck auf den Bedruckstoff gepresst. So entsteht ein konturenscharfes Druckbild mit einem Relief auf der Vorderseite und einer Prägung auf der Rückseite.
Die fertigen Druckerzeugnisse müssen bis zur vollständigen Trocknung, die bis zu drei Wochen dauern kann, einzeln ausgelegt werden.