Farbe und Form

Keine Farbe ohne Form

Farbe und Form gehören zusammen. In unserer physikalischen Welt ist Farbe, abgesehen von farbigem Licht, ohne Form nicht denkbar. Und im praktischen Alltagsleben ist in der Regel zuerst eine Form da, die dann mit Farbe behandelt wird. Diese Form hatte zwar auch bereits eine Farbe, nämlich die ihres Materials, aber darum geht es hier nicht, es geht um eine bewußte Farbgebung. In künstlerischen Prozessen gibt es auch den umgekehrten Weg: da wird aus der Farbe eine Form entwickelt.

Zusammenwirken von Farbe und Form

Im Idealfall wirken Farbe und Form zusammen. Die Farbgebung unterstützt die Form und bringt sie besonders gut zur Geltung. Durch eine gelungene Form wiederum wird die Wirkung einer Farbe unterstrichen und hervorgehoben. Eine falsche Farbgebung dagegen kann die Wirkung einer guten Form beeinträchtigen und die Vorzüge der gelungenen Form können die Wirkung der mißglückten Farbgebung nicht wettmachen. Umgekehrt kann eine schlechte Form durch Farbe nicht aufgewertet werden. Auch die schönste Farbgestaltung kann nicht über eine unharmonische Formgebung hinwegtäuschen, sie kann dadurch allenfalls etwas gemildert werden. Farbe und Form bedingen sich also, eins ist ohne das andere undenkbar und wenn sie zusammenwirken, bilden sie eine harmonische Einheit. Das beste Beispiel dafür bietet die Natur. Betrachten wir die Farben und Formen der Natur, dann stellen wir fest, daß sie optimal aufeinander abgestimmt sind. Und bei genauerem Hinsehen können wir erkennen, daß die Schöpfung mit den uns bekannten Gestaltungsmitteln arbeitet, nämlich mit Farbharmonien, Farbkontrasten und Farbklängen.

[ Farbharmonien, Farbkontraste, Farbklänge ]


© 2002 Ingrid Crüger, Fraunhofer IPSI