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Sensoren mit Widerstandsänderungen

Viele physikalische Größen beeinflussen den Widerstand eines elektrischen Bauelements und werden dadurch erfaßbar. Der elektrische Widerstand eines Leiters ist von seinem Material, von seinem Querschnitt und von der Länge abhängig.
Die wichtigsten Sensoren dieser Art sind Widerstandssensoren, potentiometrische Sensoren, Widerstandsthermometer und Dehnungsmessstreifen. Ein einfacher Widerstandsensor ist der Schalter in einem elektrischen Stromkreis. Ein geöffneter Schalter stellt einen sehr großen (unendlichen) Widerstand dar, ein geschlossener Schalter ist ein sehr kleiner (kein) Widerstand. Beispiele an Druckweiterverarbeitungsmaschinen sind vielfach vorhanden. Der Widerstandssensor wird besonders bei Schutzvorrichtungen verwendet. So schneidet der Planschneider nur, wenn die Zweihand-Schnittauslösung (Schalter) gedrückt ist. Da auch der Klebstoff zwischen den Elektroden den elektrischen Strom leitet, lässt sich das Vorhandensein ausreichenden Klebstoffs im Klebstoffbehälter kontrollieren. Bei ungenügendem Füllstand (unendlicher Widerstand) erlischt die Lampe.
Ein Dehnungsmessstreifen ist ein elektrisch leitender Draht, der sich aufgrund mechanischer Einflüsse (Druck, Zug, Torsion) dehnt und damit seinen Widerstand verändert. Durch Dehnung wird der Draht verlängert und gleichzeitig im Querschnitt verkleinert. Meist kommen Folien-Dehnungsmessstreifen zum Einsatz, bei denen ein metallisches Messgitter in einem galvanischen Verfahren auf eine Trägerfolie aufgetragen wird. Um kleine Baulängen von wenigen Millimetern zu erhalten, sind die Leitungswege mäanderförmig aufgebracht, und zwar in Längsrichtung sehr dünn und in den Umkehrschleifen, also in Querrichtung, sehr breit. Durch die Mäanderform erreicht man eine große wirksame Leiterlänge. Die Widerstandsänderung ist bei der Dehnung in Längsrichtung entsprechend hoch und bei etwaigen Querdehnungen sehr gering. Die Messstreifen müssen mit großer Sorgfalt auf das Messobjekt geklebt werden und erhalten zum mechanischen Schutz einen Kitt oder eine Metallkapsel. Der Sensor wird z. B. zur Luftdrucküberwachung an Druckweiterverarbeitungsmaschinen eingesetzt.

Kraftmessdosen mit Dehnungsmessstreifen enthalten je zwei Dehnungsmessstreifen, die auf Stauchung und auf Zug reagieren. Die Dehnungsmessstreifen sind auf einen Druckkörper aufgeklebt und erlauben Kräftemessungen bis über 1000 kN. Sie werden z. B. zur Kraftmessung an Prägepressen und als Wägezellen für elektronische Waagen verwendet.
Unter Temperatureinfluss ändert sich der Widerstandswert von Metallen und Halbleitern. Diese Eigenschaft wird beim Widerstandsthermometer ausgenutzt. Durch Messen des Widerstandes wird über eine geeichte Skala die Temperatur bestimmt.

Um Messfehler zu vermeiden, wird meist ein zweiter Sensor außerhalb des Messobjekts angebracht. An Druckweiterverarbeitungsmaschinen werden solche Messeinrichtungen zur Temperaturregelung (Sollwertgeber) bei der Hotmelt-Klebung verwendet, in Temperaturregelkreisen oder zur Feuchte- und Temperaturbestimmung in einem Papierstapel.

Der potentiometrische Sensor ermöglicht das Messen eines zurückgelegten Weges. Durch mechanisches Verschieben oder Verändern des Potentiometerabgriffs ändert sich die Spannung. Der Weg kann durch eine Spannungsmessung bestimmt werden. In der Druckweiterverarbeitung wird der potentiometrische Sensor verwendet, z. B. zur Steuerung des Sattels beim Planschneider.

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Sensoren mit Widerstandsänderungen

Viele physikalische Größen beeinflussen den Widerstand eines elektrischen Bauelements. 
Beispiel: Material, Querschnitt und Länge eines Leiters bestimmen seinen elektrischen Widerstand. Deshalb können Sensoren die physikalischen Größen messen.

Sensoren mit Widerstandsänderungen sind:

  • Widerstandssensoren
  • Dehnungsmessstreifen
  • Widerstandsthermometer
  • potentiometrische Sensoren

Widerstandssensoren

Beispiele:

  • Schalter in einem elektrischen Stromkreis:
    Der Schalter ist geöffnet  = großer (unendlicher) Widerstand.
    Der Schalter ist geschlossen = kleiner (kein) Widerstand.
  • Widerstandssensoren  bei Schutzvorrichtungen:
    Der Planschneider schneidet nur, wenn man den Schalter der Zweihand-Schnittauslösung drückt.
  • Widerstandssensoren zur Kontrolle, z. B. ob genügend Klebstoff im Klebstoffbehälter ist.
    Wenn es zu wenig Klebstoff gibt, dann ist der Widerstand unendlich und die Lampe geht aus.
    Grund: Auch der Klebstoff zwischen den Elektroden leitet elektrischen Strom.

Abb. 2.6-6 Kontrolle der Klebstoffmenge

 

Dehnungsmessstreifen

Ein Dehnungsmessstreifen ist ein elektrisch leitender Draht. Der Draht dehnt sich durch mechanische Einflüsse wie Druck, Zug oder Torsion (Verdrehung). Durch die Dehnung wird der Draht verlängert und gleichzeitig im Querschnitt verkleinert. Deshalb ändert sich sein Widerstand.

Folien-Dehnungsmessstreifen

Man benutzt meist Folien-Dehnungsmessstreifen mit einem metallischen Messgitter, das in einem galvanischen Verfahren auf eine Trägerfolie aufgetragen wird.

Das Messgitter besteht aus vielen Windungen (= mäanderförmig):

  • In Längsrichtung sind die Leitungswege sehr dünn.
  • In Querrichtung sind die Leitungswege sehr breit.
  • Durch diese Anordnung ist der Leiter sehr lang, auch auf der kleinen Fläche.
  • Bei der Dehnung in Längsrichtung ändert sich der Widerstand viel.
  • Bei der Dehnung in Querrichtung ändert sich der Widerstand wenig.

 

Die Messstreifen müssen sorgfältig auf das Mess-Objekt geklebt werden. Sie werden mit Kitt oder mit einer Metallkapsel geschützt.

Beispiel: Dehnungsmessstreifen kontrollieren den Luftdruck bei Maschinen der Druckweiterverarbeitung.

Abb. 2.6.-7: Folien-Dehnungsmessstreifen

Kraftmessdose mit Dehnungsstreifen

In Kraftmessdosen mit Dehnungsstreifen sind 2 Dehnungsmessstreifen.  Sie reagieren auf Druck und auf Zug. Die Dehnungsmessstreifen sind auf einen Druckkörper aufgeklebt. Man kann mit ihnen Kräfte bis über 1000 kN messen.

Verwendung:
  • Kraft an Prägepressen messen
  • als Wägezellen für elektronische Waagen

Widerstandsthermometer

Die Temperatur beeinflusst den Widerstand von Metallen und Halbleitern. Widerstandsthermometer nutzen diese Eigenschaft von Metallen und Halbleitern. Sie messen den Widerstand und bestimmen die Temperatur über eine geeichte Skala. Meistens wird ein 2. Sensor außerhalb des Mess-Objekts angebracht, damit es keinen Messfehler gibt.

Verwendung:
  • zur Temperatur-Regelung (Sollwertgeber) bei der Hotmelt-Klebung
  • in Temperatur-Regelkreisen
  • zur Bestimmung von Feuchte oder Temperatur in einem Papierstapel

Potentiometrische Sensoren

Mit dem potentiometrischen Sensor kann man einen zurückgelegten Weg messen. Wenn man den Potentiometer-Abgriff mechanisch verschiebt oder verändert, dann ändert sich die Spannung. Durch die Messung der Spannung kann man den Weg bestimmen.

Verwendung:
  • zur Steuerung des Sattels beim Planschneider