 |
Auflagenfixe Kosten
Fertigungszeiten und Materialkosten, die für ein bestimmtes
Druckerzeugnis nur einmalig anfallen, werden als auflagenfixe Kosten bezeichnet. Zu diesen
Kosten gehören u.a. die Rüstzeiten und das Druckplattenmaterial.
|
 |
Auflagenvariable Kosten
Fertigungszeiten und Materialkosten, die abhängig von der Auflage
variieren, werden als auflagenvariable Kosten bezeichnet. Zu diesen Kosten gehören u.a.
die Fortdruckzeiten, Papiermengen und Farbverbräuche.
|
 |
Ausführungszeit
Hierbei handelt es sich um die Fertigungszeit, die unmittelbar zur
Produktherstellung genutzt wird (z.B. Fortdruck). Für die Ausführungszeit wird ein
Grundwert je Druckgang berücksichtigt. Der Grundwert beinhaltet die Zeit für das
Einrichten der Platten (Passer) und die Farbeinstellung. Erfolgt der zweite Druckgang ohne
Wechsel der Druckplatten (also Druck in einer Form), wird der Grundwert nach dem Wenden nicht
noch einmal hinzugerechnet. Die Ausführungszeit beinhaltet neben dem Grundwert
außerdem die Fortdruckzeiten. Diese können abhängig von der verwendeten
Grammatur des verwendeten Papiers den bvdm.-Unterlagen entnommen werden.
|
 |
Bedruckte Fläche
Die bedruckte Fläche bezieht sich auf das offene Seitenformat (inkl.
Anschnitt) eines Exemplars sowie den Umfang des Druckerzeugnisses.
|
 |
Breitbahn
Der Rohbogen wird so aus der Papierbahn geschnitten, dass die kurze Seite
des Bogens in der Hauptfaserrichtung des Papiers liegt. Betrachtet man den Rohbogen, ist der
Faserlauf quer zur längeren Bogenkante.
|
 |
Bruttodruckbogenzahl
Sie errechnet sich aus der Summe des Bedarfs an Nettodruckbogen und
dem erforderlichen Zuschuss. Es handelt sich hierbei um die Zahl der Bogen, die vor dem Druck
bereitgestellt werden müssen. Als Hilfsmittel können Tabellenkalkulationsprogramme
verwendet werden, mit denen die erforderlichen Mengen automatisch ermittelt
werden.
|
 |
Bruttorohbogenzahl
Sie entspricht der Bogenzahl, die beim Papiergroßhändler bestellt
werden muss. Sie ist abhängig von der Bruttodruckbogenzahl. Dabei ist zu prüfen, ob
– abhängig vom Maschinenformat der Druckmaschine – mehrere Druckbogen auf einem
Rohbogen platziert werden können, so dass sich die Anzahl der benötigten
Bruttorohbogen entsprechend reduziert.
|
 |
Druckbogen
Das Format des Druckbogens ist abhängig von der Größe
der Maschine. Es kann entweder kleiner oder genauso groß sein wie der
Rohbogen.
|
 |
Druckdichte
Sie gibt das Verhältnis von druckenden zu nicht druckenden Stellen an
und wird auch als Flächendeckungsgrad bezeichnet. Sofern keine Programme zur Analyse
der Druckdichte zur Verfügung stehen, wird sie geschätzt.
|
 |
Falzbogen
Wird das Papier nach dem Druck noch in der Falzmaschine verarbeitet, wird
vom Falzbogen gesprochen. Das Format des Falzbogens ist abhängig von der Auftragsart
entweder kleiner oder genauso groß wie der Druckbogen.
|
 |
Farbverbrauchswert
Der Farbverbrauchswert gibt die Menge an Farbe in Abhängigkeit von
der Saugfähigkeit des Papiers an.
|
 |
Flächenmasse
Der Wert für die Flächenmasse gibt an, wieviel Gewicht ein 1m²
großer Papierbogen (A0) besitzt. Synonym werden in der Druckbranche häufig auch die
Begriffe Grammatur, Flächengewicht oder flächenbezogene Masse
verwendet.
|
 |
Fremdleistungen
Unter Fremdleistungen versteht man im Druckgewerbe die Arbeitsschritte,
die nicht von der Druckerei selbst, sondern von vor- oder nachgelagerten Partnerbetrieben
durchgeführt werden. Je nach Kooperationstiefe liegen die Kosten als Preislisten oder
Kalkulationshilfen vor oder werden auftragsspezifisch angefragt.
|
 |
Gemeinkosten
Das sind Materialien, deren Zuordnung auf jeden einzelnen Auftrag zu
aufwändig wäre, auch wenn sie im Produkt „aufgehen“. Andere Materialien, die
für die Produktion benötigt werden, wie z.B. Öl, Putztücher und
Reinigungsmittel, werden ebenfalls als Gemeinkosten behandelt und wurden im internen
Rechnungswesen bei der Ermittlung der Stundensätze berücksichtigt.
|
 |
Geriest
Die kleinste Verkaufseinheit für Papier ist das Ries. Ein Ries
bezeichnet eine variable Menge von Rohbogen, welche von einer Person problemlos umgesetzt
werden kann. Jedes Ries ist separat in Schutzpapier eingeschlagen. Abhängig von der
Flächenmasse sind Riesgrößen mit 50, 100, 125, 250 oder 500 Bogen
üblich.
|
 |
Laufrichtung
Die Laufrichtung beschreibt die Richtung, in welcher die Papierfasern bei der
Herstellung durch die Maschine laufen (Faserlauf): Bei der Entwässerung auf der Siebpartie
einer Langsiebpapiermaschine richten sich die meisten Papierfasern in ihrer Länge
parallel zur Maschinenrichtung und damit quer zur Bogenkante aus.
|
 |
Maschinenklasse
Bogenoffsetdruckmaschinen werden in Maschinenklassen (häufig
auch Formatklassen genannt) eingeteilt. Die Maschinenklasse gibt Aufschluss darüber,
welches Bogenformat maximal bedruckt werden kann. Da die Einteilung nicht standardisiert ist,
werden durch die Maschinenhersteller unterschiedliche Angaben verwendet. Aus der
Maschinenklasse kann die Größe des maximal bedruckbaren Druckbogenformats
abgeleitet werden und damit, für welche Druckerzeugnisse eine Druckmaschine vorrangig
konzipiert wurde.
|
 |
Materialeinzelkosten
Sie umfassen alle Materialien, die im Produkt „aufgehen“ und deren Kosten
direkt einem Druckauftrag zugeordnet werden können. Üblicherweise zählen zu
den Materialeinzelkosten Kosten für die Druckplatten, das Papier und die Farb- und
Lackkosten. Sofern von der eingesetzten Kalkulationssoftware unterstützt, fließen
immer häufiger auch das Verpackungsmaterial (z.B. Kartons) sowie in nennenswertem
Umfang im Produkt enthaltene Klebstoffe als einzelne Positionen in die Kalkulation ein.
Materialeinzelkosten werden anhand des Einkaufspreises kalkuliert und mit einem
Materialzuschlag versehen.
|
 |
Nettodruckbogenzahl
Sie bezieht sich auf die Zahl der Druckbogen ohne Berücksichtigung
von Zuschüssen. Als Hilfsmittel kommt die Nutzenberechnung zum Einsatz. Bei der
Nutzenberechnung werden das Druckbogenformat und die Laufrichtung des Papiers
festgelegt.
|
 |
Papierbestellmenge
Sie hängt von der Zahl der im Ries enthaltenen Bogen ab und ist in
den Tabellen der Papiergroßhändler abzulesen. Im Normalfall wird auf „volle Ries“
aufgerundet; bei nur geringer Überschreitung der Rieszahl entscheidet sich der
Einkäufer eventuell auch für eine Abrundung. Bevorzugt man ungerieste Palettenware
kann man sich auch auf die Aufrundung auf „ganze Palette“ entscheiden, wenn die Mehrkosten so
gering sind, dass die Aufwände beim ausriesen höher wären.
|
 |
Papierdicke
Aus dem Papiervolumen und der Flächenmasse lässt sich die
Papierdicke errechnen. Bei normalen Papieren mit einfachem Volumen entspricht die
Flächenmasse in etwa der Papierdicke in tausendstel Millimetern. Die Papierdicke muss
z.B. bekannt sein, um bei Büchern und klebegebundenen Broschuren die
Rückendicke zu bestimmen.
|
 |
Papierkosten
Für die Ermittlung der Papierkosten bei Standardpapiersorten werden
die erforderlichen Angaben entsprechenden, mit den Papiergroßhändlern
abgeschlossenen Rahmenverträgen entnommen. Ist dies nicht möglich, können
bei verschiedenen Papiergroßhändlern Angebote eingeholt werden. Diese stellen als
Hilfsmittel Sortenkataloge und Preislisten zur Verfügung.
|
 |
Papiervolumen
Papiere können trotz gleicher Flächenmasse unterschiedlich dick
sein, also ein voneinander abweichendes Volumen besitzen. Das Papiervolumen beschreibt das
Verhältnis zwischen der Papierdicke und seinem Flächengewicht. Normal gearbeitete
Papiere mit normaler Glätte besitzen einfaches Volumen. Wurde der Faserverbund bei der
Papierherstellung sehr stark verdichtet, handelt es sich um ein Papier mit einem Volumen kleiner
1, welches hart und wenig saugfähig ist. Dagegen ist der Faserverbund von
voluminösen Papieren locker und besitzt viele Hohlräumen, wodurch diese Papiere
weich und saugfähig und damit griffiger sind.
|
 |
Papierzuschuss
Er ist die Menge Papier, die zusätzlich zur Nettodruckbogenzahl
erforderlich ist, um produktionstechnisch bedingte Materialverluste bei den verschiedenen
Produktionsprozessen ausgleichen zu können. Die Menge ist betriebsspezifisch und wird in
den betrieblichen Kalkulationssystemen hinterlegt. Fehlen geeignete Werte, können die in
den Kalkulationsunterlagen des bvdm. enthaltenen Richtwerte verwendet werden.
|
 |
Rohbogen
Hierbei handelt es sich um Papier in dem Format, wie es beim
Papierhersteller bzw. -händler bestellt wird. Rohbogen werden auch als Formatware
bezeichnet.
|
 |
Rüstzeit
Sie dient der auftragsspezifischen Vorbereitung und fällt in der Regel
auftragsgrößenunabhängig an. Sie beinhaltet das Grundeinrichten bzw.
Umrüsten der Druckmaschine. Dazu gehören alle erforderlichen Platten- und
Farbwechsel, die Einrichtung der Bogenwende und des Papierlaufs sowie die
Formateinstellungen. Außerdem sind die Zeiten für die Vorbereitung des Auftrags, das
Vorschlagen des Papiers und die Feineinstellung der Greifer und Anlagen enthalten. Ein
Farbwechsel muss nicht berechnet werden, wenn mit den Standard-Prozessfarben (in der Regel
Cyan, Magenta, Yellow, Schwarz) gedruckt werden soll.
|
 |
Schmalbahn
Der Rohbogen wird so aus der Papierbahn geschnitten, dass die lange
Seite des Bogens in der Hauptfaserrichtung des Papiers liegt. Betrachtet man den Rohbogen, ist
der Faserlauf parallel zur längeren Bogenkante.
|
 |
Schön- und Widerdruck
Der Begriff Schöndruck bezieht sich auf die Seite, welche zuerst
bedruckt wird. Entsprechend wird der Begriff Widerdruck für das Bedrucken der
Rückseite eines bereits einseitig bedruckten Papiers verwendet. Der Schön- und
Widerdruck kann sowohl beim Umschlagen als auch beim Umstülpen in einer oder in zwei
Formen erfolgen. Vom Schön- und Widerdruck zum Umschlagen bzw. Umstülpen wird
jedoch nur gesprochen, wenn zwei Druckformen verwendet werden, also nach dem ersten
Druckgang alle Druckplatten gewechselt werden müssen. Wird in einer Form mit denselben
Druckplatten gedruckt, ist die Rede vom Druck zum Umschlagen bzw.
Umstülpen.
|
 |
Umdrehen
Beim Umdrehen wird zwei Mal die gleiche Seite des Druckbogens bedruckt.
Sowohl die Vorder- als auch die Seitenanlage ändern sich. Das Verfahren besitzt heute
keine Bedeutung mehr. Es wurde für den Druck von kariertem Papier verwendet, um das
Stückeln von Linienelementen im Bleisatz zu vermeiden.
|
 |
Umschlagen
Beim Umschlagen wird der Druckbogen nach dem Schöndruck
senkrecht zur Greiferkante gewendet. Die Vorderanlage bleibt unverändert; die Seitenanlage
wechselt auf die andere Seite. Der große Vorteil des Umschlagens liegt darin, dass sich
Größendifferenzen des Druckpapiers nicht auf das Register zwischen Schön-
und Widerdruck auswirken.
|
 |
Umstülpen
Beim Umstülpen wird der Druckbogen nach dem Schöndruck
parallel zur Greiferkante gewendet. Die Vorderanlage wechselt, die Seitenanlage bleibt gleich.
Wird in zwei Druckgängen gedruckt, müssen für ein gutes Druckregister alle
Druckbogen gleich groß sein. Die Druckbogen müssen also vor dem Druckbeginn
mindestens dreiseitig beschnitten werden. Daher wird das Umstülpen vor allem beim
Schön- und Widerdruck in einer Druckmaschine mit Wendeeinrichtung angewendet. Ein
Zuschnitt des Bogens vor dem Drucken ist in diesem Fall nicht erforderlich.
|
 |
Ungeriest
Werden größere Mengen eines Papiers benötigt, kann
Papier ungeriest auf Palette gekauft werden. Der Paletteninhalt, also die Anzahl der Rohbogen je
Palette, variiert je nach Flächenmasse der Papiersorte und kann den Preislisten der
Papierhändler entnommen werden. Eine Palette enthält ca. 500 kg
Papier.
|
|