Grundlagen der Kalkulation von Druckerzeugnissen - 
Grundlagen der Kalkulation von Druckerzeugnissen
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3.3 Druckwerke


 

In einem Druckwerk erfolgt die Übertragung von Farbe auf das Papier. Es besteht aus

  • Farbwerk (Farbkasten, Farbheber, Farbwalzen, Reiber, Farbauftragwalzen)
  • Feuchtwerk
  • Druckplattenzylinder (Druckformzylinder)
  • Gummituchzylinder
  • Gegendruckzylinder (Druckzylinder)

 

Abb.:
Druckwerk in
einer Bogen-Offsetdruckmaschine

Druckwerk in einer Bogen-Offsetdruckmaschine

Quelle: Heidelberg-CD „World of Print Media“, 2001

 

 

Je nach Anzahl der Druckwerke können in einem Druckgang eine oder mehrere Farben gedruckt werden. Davon abhängig wird zwischen Ein-, Zwei-, Vier-, Fünf-, Sechs-, Acht- und Zehnfarbenmaschinen unterschieden. Bei Bogenoffsetdruckmaschinen befinden sich die Druckwerke in Reihenbauweise hintereinander. Die Anzahl der Farbwerke lässt sich meist bereits anhand der Bauart bzw. einer Prinzipskizze erkennen:

 

Abb.:
Offsetdruckmaschine
von Mitsubishi mit vier Druckwerken

Offsetdruckmaschine

Quelle: http://www.ukr-print.net/contents/page-657.htm

 

 

Das abgebildete Modell verfügt über vier Farbwerke. Bei Offsetdruckmaschinen mit fünf Türmen kann das fünfte Druckwerk entweder ein Farb- oder ein Lackwerk sein. Druckmaschinen mit acht Druckwerken können im selben Druckgang die Vorder- und die Rückseite jeweils 4-farbig bedrucken, wenn zwischen dem 4. und 5. Druckwerk eine Wendeeinrichtung vorhanden ist. Bei zehn Druckwerken ist je nach Lage der Wendeeinrichtung z.B. ein beidseitiger Fünffarben- bzw. Vierfarbendruck mit Lackierung möglich.

 


Hinweis

Probleme mit Passerdifferenzen

Für hochwertige Druckerzeugnisse ist zu beachten, dass das Bedrucken eines Druckbogens in mehreren Durchgängen zu einer Verschlechterung des Druckbildes führt. Dieser Effekt ist u.a. auf Passerdifferenzen zurückzuführen. Damit ist die Genauigkeit des Standes der Farben zueinander auf einer Bogenseite gemeint. Sie lassen sich nie ganz vermeiden, da Papier ein Naturprodukt ist und sich dieses durch den Auftrag der feuchten Farbe in den Dimensionen verändert. Durch die Trocknungsgänge zwischen den Druckdurchgängen wird dieser Effekt verstärkt.

 


Beispiel

Für die Kalkulation eines Druckauftrages muss von der Druckmaschine, auf der der Auftrag später produziert wird, die Anzahl der Druckwerke bekannt sein. So erhöht sich die Einrichte- und Fortdruckzeit bei einem 4/0-farbigen Auftrag erheblich, wenn nur auf einer 2-Farben-Druckmaschine produziert werden kann. Der zusätzliche Zeitaufwand ist u.a. erforderlich, da das Papier zwei Mal durch die Druckmaschine geführt wird, Platten- und Farbwechsel nach dem ersten Druckgang durchzuführen sind und eventuelle Trocknungszeiten eingeplant werden müssen.

 

 

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