Lexikon Buchbinder

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Maschine für die Herstellung von Rückstichbroschuren. S. sind meistens als Anlagen gebaut, die das Sammeln, Drahtheften und Beschneiden des Produktes in einer durchgehenden Fertigungslinie ausführen. Je nach Anzahl der Falzbogen, aus der sich eine Rückstichbroschur zusammensetzt, werden mehrere Falzbogenanleger benötigt. Sie öffnen die Falzbogen in der Mitte und legen sie auf die Sammelkette. Die Sammelkette transportiert die Falzbogen, wobei unter jedem Anleger ein weiterer Falzbogen aufgelegt wird. Meistens wird mit dem letzten Anleger der Umschlag zugeführt. Das fertig gesammelte Produkt wird anschließend in die Heftstation transportiert, wo die Drahtheftung erfolgt. Schließlich wird die Rückstichbroschur im Trimmer dreiseitig beschnitten. Ergänzend zu diesem grundlegendem Ablauf können auch zusätzliche Arbeiten mit dem S. ausgeführt werden (z.B. Karten kleben, Warenproben kleben, Adressieren).
Abbildung 

  1. Ausgeführtes Schneiden (z.B. Trennschnitt)
  2. Bezeichnung für die obere (Kopf-S.), untere (Fuß-S.) und vordere (Vorder-S.) Schnittfläche am Buchblock, auch für die Verzierung dieser Flächen (Schnittverzierung).
Verzierung der Schnittflächen am Buchblock durch Farbe, Metall oder bloße Oberflächen-Behandlung. Beispiele für die S. sind der Farbschnitt, Goldschnitt, Aluminiumschnitt, Kleisterschnitt, Marmorschnitt usw. Die S. kann bloß am Kopf des Buchblocks angebracht werden (Kopfschnitt) oder an allen drei Seiten (dreiseitiger Schnitt). Die früher übliche S. wird heute nur noch selten angewendet, da sie zeit- und kostenintensiv ist.
Umschlag aus Papier, der meistens bedruckt ist und um den Einband gelegt wird. Dabei ist der S. genauso hoch wie das Buch (vgl. Bauchbinde). An den Deckelvorderkanten werden die Klappen eingeschlagen. Der S. dient nicht nur dem Schutz des Einbandes, sondern hat heute überwiegend eine werbende Funktion.
Mehrlagige Broschur, bei der der Broschurblock mit Gewebe gefälzelt und anschließend schmal auf die dritte Seite des Umschlags geklebt wird. Vorne liegt der Umschlag also bis in den Rücken frei, da er mit diesem nicht verklebt ist. Im Gegensatz zu einfachen Broschuren mit am Rücken verklebtem Umschlag haben S. ein vergleichsweise gutes Aufschlagverhalten.Abbildung

Falzprinzip, bei dem der zu falzende Bogen mit einer Metallschiene (Falzschwert) zwischen zwei gegenläufig rotierende Falzwalzen gedrückt wird, durch die Walzen erfasst und dabei gefalzt wird. Der Bogen muss im S.-Werk durch die Vorder- und Seitenanlage genau ausgerichtet sein um einen genauen Falzbruch zu garantieren. Der S. arbeitet taktgebunden, d.h. das Falzschwert löst immer dann aus, wenn ein Bogen zugeführt worden ist. Der S. wird in Kombi-Falzmaschinen angewendet (siehe Falzmaschine).Abbildung

S. sind Produkte mit Sonderbindetechniken: Sie bestehen aus einzelnen Blättern oder Bogenteilen. Meistens werden Bohrungen, Stanzungen oder Lochungen angebracht, durch die mechanische Verbindungselemente (z.B. Draht- oder Kunststoffkamm) geführt werden. Nach der Bindung besteht die Broschur aus einzelnen, auch im Rücken frei beweglichen Blättern.
Manche dieser Verbindungen sind lösbar.
Schädigung des Papier-Strichs beim Falzen, wobei dieser entlang des Falzbruchs mehr oder weniger stark aufgerissen wird, so dass die darunter liegenden Papierfasern sichtbar werden. Der Falzbruch wird rau und unansehnlich, was besonders auffällt, wenn mit dem Aufbrechen auch die Farbschicht abplatzt. Der S. stört dann als weiße Linie den visuellen Eindruck von durchlaufenden Farbflächen und Bildern. Um den S. möglichst einzuschränken oder zu verhindern sollte der Falzbogen vorher gerillt werden. Siehe auch Falzbrechen.